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1916 Ignaz, an die Schwester Luise

Am 9.Juni 1916 schreibt Ignaz eine Foto-Postkarte an seine Schwester Luise.

Abgebildet ist Ignaz (links) und ein unbekannter Kamerad. Er wurde in Brixen zum Sanitäter ausgebildet.

Er schreibt: Es ginge ihm gut, und er weiß nicht wie lange er noch in Brixen bleibt und dass der Bruder Paul behalten wurde.

Luise war fast zeitgleich, vom 28. Juli 1916 bis zum 28. Dezember 1916 als Armeeschwester auf der Infektionsabteilung des K.u.K. Res. Spital in Bruneck tätig. Sie hat, wie im Zeugnis beschrieben, ihren schweren Dienst unermüdlich und in aufopferungsvollster Weise erledigt.

 

HG.Seebacher 12.2021

In Bruneck war ein Hauptquartier der k.k. Armee während des 1.Weltkrieges. Der Kampf an der Dolomitenfront wurde von 1915-1917 mit unvorstellbarer Härte geführt und forderte unzählige Tote und Verletzte. In Bruneck gab es zeitweise bis zu 5 Lazarette in denen viele Frauen der Umgebung als Hilfsschwestern arbeiteten. 

 

Als der Stadtfriedhof keine Toten mehr aufnehmen konnte, wurde 1915 am Kühbergl ein eigener Friedhof errichtet. Siehe auch: Der Waldfriedhof Bruneck

 

1. Weltkrieg, Liste der gefallenen Seebacher:

 

8.8.12 Martin x3.1.1915 Krems im Spital

9.10.8 Franz x1.10.1915 Col di Lana

9.16.3 Franz x8.6.1916

9.20.2 Anton x1.11.1914 in Galizien

9.26.5 Alois x1917 Monte Zuma

 

Im Juli 2021 hat das Tiroler Landesarchiv in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck die Personalakten von 90.000 Tiroler, Südtiroler und Trentiner Soldaten der k.k.Armee zugänglich gemacht. In diesen „Grundblättern“ kann man Informationen über den Einsatz von seinen Vorfahren in der Armee finden (Jahrgänge 1860-1900), aber auch zusätzliche Hinweise wie Körpergröße, Haar- und Augenfarbe… 

 

Von den Seebachern gibt es 31 Personalakten (Heeresgrundbuchblätter)

 

Mag. Ulrike Burtscher 12.2021