Die Züricher Adelslinie der Familie Seebach

Der Ortsname Seebach (bei Zürich) wurde erstmals im Jahr 1212 urkundlich erwähnt. 1934 wurde Seebach – zusammen mit 7 weiteren Ortschaften – in Zürich eingemeindet. [1]

In den Unterlagen über die früheren Bewohner Seebachs ist nie der Familiennamen Seebach erwähnt. Da die Familie Seebach aber kyburgische Herkunft hat und der nördlich des Katzenbachs liegende Teil Seebachs 1218 an die Grafen von Kyburg fiel, die es dann 1264 an die Grafen von Habsburg weiter gaben, scheint da schon ein Zusammenhang zu bestehen.

Es konnte bis heute jedoch nirgends festgestellt werden, dass jemand von der Familie Seebach unter diesem Namen in Seebach selber gewohnt hat und es konnte bis heute auch noch nicht festgestellt werden, ob die Seebachs damals noch ohne diesen Familiennamen und nur unter ihren Vornamen hier lebten.

Die besagte Familie könnte zwischen 1218 und 1264 über die Grafen von Kyburg in Seebach zu einem Hof gekommen sein und erst bei ihrer Weiterreise in ein Nachbardorf oder nach Zürich den Namen Seebach erhalten oder angenommen haben, was damals gängige Praxis war. Das war nämlich exakt in der Zeit, als jedermann begann, sich einen Familiennamen zuzulegen oder mit einem solchen vom Volksmund bedacht wurde. [2]

 

Im Meyer'schen Wappenbuch von 1605/1674 zeigt das Wappen der Familie Seebach, ein in rot gehaltenes, mit einem silbernen Schrägfluss mit Bacheinmündung vom Schildfusse her versehenes, links oben mit zwei goldenen Sternen ausgestattetes und beim Bachlauf von beiden Seiten von einem goldenen Stern und einem ruhenden goldenen Löwen versehenes Wappen, welches an die kyburgische Herkunft der Familie erinnert. [2]

 

Auszug aus dem:

Waapenbuch der wolgebornen Edlen und Bürgerlichen Geschlächten so anno 1605 eitweders mit einer loblichen Statt und Herrschafft Zürich durch Burgrecht verwandt, oder daselbst geregiert und gewonet haben.

Bekannt ist über die Seebachs soviel:

Der Familienname ist frühestens um 1350 schriftlich belegt und seit 1436 in Zürich eingebürgert.

Es gab folgende Namenträger:

- Johannes Seebach, Küfer, für die Zeit um 1440.

- Hartmann Seebach, Schmied, war seit 1436 Stadtbürger von Zürich, wohnte am Zürichberg.

- Hans Seebach und dessen Söhne Hans und Heini. Sie stammten aus Höngg und wurden am 22.11.1440 in Zürich eingebürgert wegen ihrer Tapferkeit im Alten Zürichkrieg.

- Ulrich Seebach, von Kyburg, wurde in späteren Jahren in Zürich aufgenommen. [2]

 

Mehr dazu siehe: OGS - Ortsgeschichtliche Sammlung Seebach, Familiennamen.  

 

Es ist davon auszugehen, dass das 1747 erloschene Züricher bürgerliche Adelsgeschlecht der Familie v. Seebach nicht mit denen aus Thüringen oder Krain in Verbindung stand. Es führte den Namen wohl von dem Dorfe Seebach im Stadtamt von Zürich und wurde auch Stoll von Seebach genannt. 

  • Johann v. Seebach war 1461 Zunftmeister und Joegli und Felix kämpften 1476 bei Murten.
  • Das andere, ebenfalls erloschene, im 16. Jahrh. noch bekannte regimentsfähige Geschlecht der Stadt Bern, aus welchem Johann v. Seebach, 1536 Mitglied des großen Raths und 1546 als Landvogt zu Landshut vorkommt, war wohl eines Stammes mit dem Züricher Geschlecht (Schloß Landshut bei Bern).
  • Und der gleichnamige Johann v. Seebach, 1560 Mitglied des hohen Raths und 1566 Landvogt am gleichen Ort. [3]

Allgemeines Helvetisches, Eydgenössisches oder Schweitzerisches Adels-Lexicon.

Hans Georg Seebacher 2019


[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Seebach_(Stadt_Zürich)

[2] OGS - Ortsgeschichtliche Sammlung Seebach, Familiennamen - altes Seebacher Geschlecht - Historisch

[3] Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon, Achter Band, S 429.