Seebacher (Sepacher) in Südtirol im 14. und 15. Jhd.

  • Das erste Dokument in Südtirol das den Namen Seebacher erwähnt, ist eine Urkunde vom 5.6.1312 in Glurns, die sich auf die Morgengabe (Brautgeschenk vom Bräutigam) eines Herren von Montalban für seine Braut Agnes von Sepach bezieht: Swiker (Swigger) de Muntalban (Montalban) und Frau Agnes de Sepach.[1] 

    Die Herren von Montalban waren im Vinschgau eines der bedeutendsten Geschlechter und Ministeriale der Tiroler Landesherren im 12. und 13. Jhd., sie hatten mehrere Lehen und besaßen viele der wichtigsten Burgen wie Montalban, Kastelbell, Schlandersberg, Galsaun, Schnals, Untermontan und Juval.

    Agnes (Gesa) von Scheppach auch „Sepach“ war bereits 1315 Witwe, sie ist wahrscheinlich 1333 gestorben und hat als Witwe den Turm von Galsaun erhalten.[2]

    Sie wurde als Gesa „luxta rivum“ verzeichnet, was auf das Unterbachgut hindeutet, sie dürfte aber vom Hoferanwesen (Hofer am Bach) in Plars gekommen sein.[3]
  • Im Archiv des Brixner Hochstifts befindet sich eine Siegel-Urkunde aus Veldes vom 6.11.1325 die einen
    Heinrich von Seebach (Hainreich von Sepach) belegen.[4]

    Heinrich war Verwalter des Brixner Bischofs auf der Burg Veldes (Bled), sein Siegel ist ein Pferdekopf mit seinem Namen
    „S HAINRICI DE SEPACH“. Sein Vater war Wilhelm von Seypach.[5]

    Wilhelm und Heinrich sind die beiden ersten dokumentierten Vertreter der „Krainer Seebacher Adelslinie“.  Sie dürften wahrscheinlich aus Österreich gekommen sein.[6]
  • In den Lehenbüchern des Brixner Domkapitels ist 1450 ein Seebacher R. als Ritter verzeichnet.[7]
  • Im Verzeichnis 1489-1507 der belehnten Personen (Bürger oder Bauern) in der  Bergbautätigkeit in Südtirol ist ein Paul Sepacher belegt.[8]
  • Marthin Seepacher 1680, Weinauflöger, Bozner Bürgerbuch 1551-1806.[9]
    Er ist der Sohn von Johann Seebacher 1621-1683, - Bestandsmann beim Pemmerer am Ritten, Begründer der Rittner Seebacherlinie.

 

Mag. Ulrike Burtscher 2019


[1] Emil von Ottenthal und Oswald Redlich, Archiv Berichte aus Tirol, Bd. 1, Wien 1888, S. 148, 149.

[2] E. H. v. Ried, Über Vinschgauer Geschlechter des Namens von Galsaun, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Bd. 58, Innsbruck 1978, S. 395.

[3] Maria Kiem, 1000 Jahre Algund, Bozen 2005, S. 113.

[4] Leo Santifaller, Die Urkunden der Brixner Hochstiftsarchive, Schlern-Schriften 15, Innsbruck 1929,    S. 25, 374.

[5] Andrej Pleterski, The Invisible Slavs, Ljubljana 2013, S. 124, 125, 140.

[6] Siehe: Seebacher in Krain.

[7] Leo Santifaller, Das Brixner Domkapitel in seiner persönlichen Zusammensetzung im Mittelalter, Schlern-Schriften 7, Innsbruck 1924/1925, S. 39, 558.

[8] Franz Hochenegg, Das Verleihbuch des Bergrichters von Trient (1489-1507), Schlern-Schriften 194, Innsbruck 1959, S. 449.

[9] Rudolf Masoner, Bozner Bürgerbuch: 1551-1806, Bozen 1930, S. 102.