Die Seebacher von Seebach, Gleinkerau, bei Windischgarsten, Oberösterreich

In der Gleinkerau bei Windischgarsten gibt es eine Ortschaft Seebach (Abfluss des Gleinkersee Gletschers = Seebach). Dort gibt es einen Seebachhof der seit 1120 besteht. Er war ein Amtshof von Kremsmünster, ab 1325 wird er als Zehenthof (Hoff zu Seepach) genannt, 1439 ist er gelddienstpflichtig. 1524 wird eine Mühle beim Hof errichtet. Laut Krawarik[1] sind die Seebacher mit dem Viehhandel über den Pyhrn wohlhabend geworden.

  • 1305 Gotschalch und Wernhart von Sebach, bezeugen eine Hofübergabe in Rusbach (Salzburg, Grenze zu OÖ), Urkunde Stift Schlägel (OÖ). [2]
  • 1476 Hans Seebacher: Urkunde Kremsmünster 21.11.1476:  Hans Seebacher erklärt darin, „dass ihm Abt Ulrich von Kremsmünster den freien Hof zu Sepach im Garstental, den sein Bruder Conrad früher freisassweise innegehabt, ebenfalls freisassweise überlassen habe“.  
  • 1479 bestätigt Andre (Andreas, gest. 25.11.1513) Sohn des Conrad Seebacher, dass er den Verpflichtungen des Hofes nachkommen werde. 
  • 1519 Bestätigung der Verpflichtungen von Wolfgang, Sohn des Andre. [3]
  • Wolf Christoph Seebacher von Seebach (gest. 1590) war Hofrichter in Mondsee. 1524 wird ihm ein Gagatabbau (imprägniertes fossiles Holz) bewilligt. [4] Er heiratet um 1587 Barbara Clara de Ponte (Von der Pruckhen) Herrin in Burg Rosenegg (2. Ehe). [5] Sohn Wolf Christoph Seepacher von Seebach, verh. mit Magdalena Schiltberger, war hoch verschuldet und verkaufte die Burg am 1621 an das Kloster Garsten. Seine Tochter Maria von Seebach (gest. 7.3.1634) heiratet 1613 Georg Welser Freiherr von Welsersheim (Grafen von Welsersheim in der Steiermark). [6]
  • Sein Bruder David Seebacher von Seebach wird von 1602-1639 als Besitzer des Schlosses Au an der Traun (OÖ) genannt.[7] Er war Hofrichter zu Gleink, ab 1593 Eisenkämmerer in Scheibbs. Er wurde angeklagt den Bauernaufstand 1596/1997 unterstützt zu haben und wurde nach langem Prozess, durch die Falschaussagen des Marktrichters von Scheibbs und des Priors von Gaming, 1604 des Amtes enthoben .[8]
  • Der Seebachhof besteht bis heute, er war lange ein Ausflugs-Gasthaus. Die Seebacher vom Seebachhof dürften sich rasch ausbereitet haben, denn es sind mehrere Seebacher im Großraum Ennstal bis Salzburg dokumentiert. Und heute hat die Region um Liezen im Ennstal die meisten Seebacher Familien in Österreich.
  • In den Pestjahren 1348/49 sind Seebacher in Preunegg bei Schladming beschrieben. [9]
  • 1445 Niklas Sepacher, Urkunde über Besitzrechte in Mitterau (Scheffau am Tennengebirge). [10]
  • 1492 Die Witwe von Eberhard Seebacher in Aigen im Mühlkreis (OÖ). [11]
  • 1574 Georg Seepacher von der Hofstatt zu Gersdorf bei Kuchl und 1586 Hans Seebacher. [12]
  • 1578 In Gröbming sind Johann Seebacher mit dem Hof „Tempel“ und Adam Seebacher mit dem „Goldbacherhaus“ verzeichnet. Auf ihre Lehenreichgüter wird ein jährlicher Dienst geschlagen und sie erhalten damit Kauf- oder Erbrechte. [13]
  • 1578 Wirt Sepacher in Hüttau (Salzburg). [14]
  • 1584 Gabriel Sepacher und Frau Katharina Teufenbacher bei Brunnberg im Amt (Kuchl). [1]

Mag. Ulrike Burtscher 2019


[1] Hans Krawarik, Die Gleinkerau bei Windischgarsten Besiedlung, Bevölkerung und Entwicklung in vorindustrieller Zeit, Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines 152, Linz 2007, S. 37, 41, 58, 68, 88.

[2] Stiftsarchiv Schlägel, Prämonstratenser (1204-1600), Urkunde, 1305 XII 28, [http://monasterium.net], eingesehen 18.9.2019.

Aufgrund der räumlichen Nähe von Rusbach werden Gotschalch und Wernhart von Sepach den Seebachern von Gleinkerau zugeordnet.

[3] Stiftsarchiv Kremsmünster, Urkunden (777-1894), Urkunden: 1476 XI 21, 1479 II 03, 1519 III 10, [http://monasterium.net], eingesehen 5.10.2019.

[4] Wilhelm Freh, Alte Gagatbergbaue in den nördlichen Ostalpen, in: Joanneum, Mineralisches Mitteilungsblatt 1/1956, Linz 1956, S. 7.

[5] Georg Grüll, Der adelige Landsitz Rosenegg, in: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereins, Bd. 100, Linz 1955, S. 4–7.

[6] Karl Schmutz, Historisch topographisches Lexicon von Steyermark, Bd.3, Graz 1822, S. 518.

[7] Hermann Truschnig, Wehrbauten in Österreich, o.D., [http://www.wehrbauten.at], eingesehen 20.11.2019.

[8] Otto Kainz, Das Kriegsprotokoll im niederösterreichischen Bauernaufstand aus dem Jahr 1597, phil. Diss, Wien 2008, S. 154, 198, 222, 258, 259.

[9] Herbert Klein, Das große Sterben von 1348/49 und seine Auswirkungen auf die Besiedelung der Ostalpenländer, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Bd. 100, Salzburg 1960, S. 140.

[10] Haus-, Hof- und Staatsarchiv Salzburg, Domkapital (831-1802), Urkunde: AUR 1445 XI 9, [http://monasterium.net], eingesehen 7.10.2019.

[11] Stiftsarchiv Schlägel, Prämonstratenser (1204-1600), Urkunde 1492 VIII 22, [http://monasterium.net], eingesehen 7.10.2019.

[12] Salzburger Landesarchiv, Urkunden Salzburg, Erzstift (1124-1805) Urkunde: SLA OU 1574 XI 03 [http://monasterium.net], eingesehen 7.10.2019.

[13] Hans Pirchegger, Der Besitz des Erzstiftes Salzburg an der Sawe und Enns, in: Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark, Jahrgang 36, Graz 1943, S. 68.

[14] Archiv des Erzdiözese Salzburg, Urkunden(1002-1969), Urkunde 974, [http://monasterium.net], eingesehen 7.10.2019.

[15] Haus-, Hof- und Staatsarchiv Salzburg, Domkapital (831-1802), Urkunde: AUR 1584 IV 23, [http://monasterium.net], eingesehen 7.10.2019.