Die Seebacher in Kärnten

In Kärnten gibt es 5 Seebach Ortschaften und ein Seebachtal bei Mallnitz (Hohe Tauern):

 

Seebach-Wasenboden, in Villach

Seebach in der Gemeinde Seeboden am Millstätter See

Seebach bei Reichenau, Bezirk Feldkirchen

Seebach bei Viktring, in Klagenfurt

Seebach bei Eberndorf, Bezirk Völkermarkt

  • Der erste dokumentierte Seebacher in Kärnten ist Hans Seepacher 1384 ein Amtmann in Wallersberg (bei Griffen).[1] Auch 1716 ist ein Bartlme Seebacher als bambergischer Burgamtsmann beschrieben.[2] Sie dürften auf Burg Griffen ihren Dienst ausgeübt haben. Ob sie ursprünglich aus Seebach bei Eberndorf gekommen sind, ist nicht nachweisbar. 

Die Seepacher in Seebach-Wasenboden, Villach, Kärnten

 

Seebach-Wasenboden ist ein Ort und Stadtteil von Villach, hier mündet der Seebach in die Drau. Der Seebach (Gailitz) ist der Abfluss des Ossiacher Sees. In Villach gibt es eine Seebacher Allee und eine Seebacher Kaserne. Pleterski weist darauf hin, dass die Seebacher von Villach ihren Familiennamen nach dem Ort bekommen haben und nicht mit der Krainer Seebacher Adelsfamilie verwandt sind.[3]

  • 1492 wird Achatz Seepacher als Bürger zu Villach 1419 genannt.[4]
  • 1457 ist Hanns Seepacher Richter zu Villach[5], 1462 erhält er ein großes Zinslehen diesseits und jenseits des Seebaches, wo er sich neben einer Hofstatt einen Turm baut.[6] Seine Frau ist Anna Weiss aus Wien, seine Töchter sind Kunigunde (Khegl) und Barbara (Zürla). [7]
  • 1539 Ursula Seepacher ist Dienerin bei Hans von Rosegg (Aufseher auf Burg Landskron). Sie hat uneheliche Kinder von Hans; nach seinem Tod bekommt sie eine Geldabfertigung für ihre Kinder und muss auf einen Rechtsanspruch verzichten.[8]
  • Von 1748-14.10.1759 war Roman Seepacher, von Seebach gebürtig, Abt im Georgkloster der Benediktiner in Arnoldstein.[9]

Die Seepacher in Seebach-Viktring, Klagenfurt

 

Der Seebach ist der Abfluss des Rauschelesees und war Namensgeber für die kleine Ortschaft Seebach in Viktring, heute Stadtteil von Klagenfurt.

  • Dort gibt es einen Seebacherhof der seit 1488 in Familienbesitz ist und „Sarnig-Hube“ genannt wird. Adam Seebacher begründete die Seepacher Familie, die nun seit 16 Generationen den Hof bewirtschaftet. Der Hof stand in Beziehung zum Zisterzienser Kloster Viktring, es gab eine Mühle, Walkherstellung, Landwirtschaft, Sägewerk - es wurde lange ein Gasthaus geführt und heute gehören Sägewerk, Zimmerei, Holzbau und Reitstall zu den Klagenfurter Traditionsbetrieben.[10]
  • Die Brüder des Seebacherhofs, Johann Seebacher, Bürgermeister von Viktring und Josef Seebacher, Bürgermeister von Grafenstein waren Gründungsmitglieder des Kärntner Bauernbundes 1886.[11] 

Mag. Ulrike Burtscher 2019


[1] Kärntner Landesarchiv, Allgemeine Urkundenreihe, Urkunde AT-KLA 418-B-C 984 St, [http://landesarchiv.ktn.gv.at/klais], eingesehen 18.12.2019.

[2] Oberösterreichisches Landesarchiv, Sammlung Anton Mitmannsgruber, Linz 2011, S. 32.+

[3] Andrej Pleterski, The Invisible Slavs, Ljubljana 2013, S. 125.

[4] Kärntner Landesarchiv, Pfarrarchiv Tiffen, Urkunde AT-KLA 808-B-2 St, [http://monasterium.net], eingesehen 11.12.2019.

[5] Kärtner Landesarchiv, Allgemeine Urkundenreihe, Urkunde AT-KLA 418-B-A 1010 St, [http://monasterium.net], eingesehen 11.12.2019.

[6] Kärtner Landesarchiv, Urkunden der Herrschaft Wasserleonburg, Urkunde AT-KLA 284-B-12 St, [http://monasterium.net], eingesehen 11.12.2019.

[7] Kärntner Landesarchiv, Allgemeine Urkundenreihe, Urkunde AT-KLA 418-B-C 4934 GF St, [http://landesarchiv.ktn.gv.at/klais], eingesehen 18.12.2019.

[8] Franz Otto Roth, Zur Geschichte der abgekommenen Khevenhüller-Häuser in Villach vornehmlich im 16. und 17. Jahrhundert, in: Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark, Jahrgang 53, Graz 1962, S. 117.

[9] Marian, Priester des reformierten Ordens, Geschichte der ganzen österreichischen, weltlichen und klösterlichen Kleriken beyderley Geschlechtes. 3. Teil, Bd. 5, Wien 1783, S. 384.

[10] Wolfgang Fercher, Ein Wappen für 530 Jahre, in: Kleine Zeitung Kärnten, 3.8.2018, S. 24, 25.

[11] Der Kärntner Bauernbund, Geschichte, [http://kaerntner-bauernbund.at], eingesehen 11.12.2019.