10.15.5 Ignaz Johann (Naz) Seebacher

*17.04.1929 in Bozen, +11.12.2015 in Mals

Landwirt, Bauarbeiter

Sohn von Ignaz 9.8.4 und Albertina Seebacher 

G3PD-XZ4

 

oo 27.11.1958 Hermine (Mina) Prenner in der Wallfahrtskirche Maria Trens bei Sterzing

*01.09.1932, +27.10.2012 in Reschen

Volksschullehrerin

Tochter Alois Prenner und Ida Federspiel

G3PD-6HG 

 

Ignaz, Naz genannt, lebte bis zum 9 Lebensjahr in Südtirol mit seiner Großfamilie. Anfangs auf dem Brugger/ Weißmannhof in Haslach bei Bozen, dann in Tschars auf einem Pachthof und schließlich in Naturns, ebenfalls auf einem Pachthof. Während der Option fand die gesamte Familie 1939 in Wenns im Pitztal eine neue Heimat.

Nach seinem Pflichtschulabschluss besuchte Naz die Landwirtschaftliche Schule in Imst. In der Nachkriegszeit war es schwer Arbeit zu finden. Es bot sich die Gelegenheit mit seinen zwei Brüdern Hans und Seppl und Freunden aus dem Pitztal in den Bregenzer Wald zum Holzfällen zu gehen. Der Plan war nach Kanada zum Holzfällen zu gehen, daraus wurde nichts. Im Winter fand Naz Jobs, wie Eislaufplatz präparieren und Langlaufloipen spuren.

Als Sein Onkel Friedolin Ziernhöld aus Reschen seine Mutter fragte, ob sie jemanden ihrer Buben nach Reschen schicken könnte, um in der Bauernschaft mitzuhelfen, nutze Naz die Gelegenheit und kam 1955 nach Reschen. Naz musste die italienische Staatsbürgerschaft annehmen und auch den Militärdienst mit seinen 26 Jahren leisten.

Schon bald lernte Naz Hermine (Mina) Prenner beim regelmäßigen Kartenabend im Haus von seinem Cousin Otto Ziernhöld kennen. Naz war mit seinem Humor und seinem Lachen bei vielen im Dorf beliebt. Er war ein Optimist, zukunftsorientiert, innovativ und ideenreich.

 

Am 27.11.1958 heirateten Naz und Mina in der Wallfahrtskirche Maria Trens in Freinfeld bei Sterzing mit zwei Geschwistern als Trauzeugen. Mina arbeitete als Volksschullehrerin in Reschen und Naz bewirtschaftete mit Friedolin den kleinen Bauernhof, wobei die Kälberaufzucht zusätzlich etwas abwarf. 

Vom September 1959 bis September 1966 kamen 6 Kinder zur Welt und Naz hatte eine Großfamilie. 

Naz baute ein Haus für seine Familie und für Gäste, das Sonnenheim. Im Dezember 1968 verließ die Familie das alte baufällige Bauernhaus und zog ins neue Heim. Im Winter arbeitete er beim Klopaier-Schilift, neben dem Sonnenheim. Mina hatte nun die Doppelbelastung als Volksschullehrerin und als Zimmervermieterin mit Frühstück, deshalb ging sie 1974 in Frühpension und konnte sich mehr der Familie und den Gästen widmen. Auch Onkel Friedolin zog in das neue Heim ein, doch er verstarb leider schon 1971.

Naz ging ab 1972 als Pendler in die Schweiz auf dem Bau arbeiten, da die Bauernschaft kaum etwas abwarf. Schließlich gab er die Bauernschaft auf und verpachtete seine Wiesen. Da seine Leidenschaft trotz allem die Landwirtschaft war, pflanzte Naz Anfang 1980 auf der Wiese neben dem Wohnhaus Erdbeeren, Himbeeren, und Johannisbeeren in biodynamischer Aufzucht an.

Naz freute sich immer, wenn seine Geschwister ihn besuchten, zum Wandern, Langlaufen oder auf einen "Ratscher". Mit 55 wurde Naz erstmals Großvater und freute sich über jeden weiteren Enkel, neun an der Zahl.

Als Rentner konnte Naz sich mehr seinem Beeren-Anbau widmen und die harte Arbeit hinter sich lassen. Im Winter genoss er jeden Tag beim Langlaufen.

 

Fotos und Text: Maria Seebacher, 01.2022

 

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